Flüssigkeitsverlust

Der menschliche Körper besteht zu über 75 Prozent aus Wasser. Gerade wer Sport treibt, muss darauf achten, Wasser, das ihm beim Sport verloren geht, sofort wieder zu ersetzen. Denn die Auswirkungen wären ansonsten fatal.

Wird der Körper durch sportliche Aktivitäten belastet, so erwärmt er sich unweigerlich. Folglich verursacht diese Erwärmung einen Flüssigkeitsverlust. Erfährt der Körper einen Flüssigkeitsverlust der Menge von zwei Prozent des Gesamtkörpergewichts, allarmiert er dies in Form eines wahrnehmbaren Leistungsverlusts und Durst. Denn bei einem zu hohen Flüssigkeitsverlust, verdickt sich das Blut, wodurch seine Strömungsgeschwindigkeit extrem stark beeinträchtigt wird. Dadurch können die Organe nur noch schlecht mit Sauerstoff versorgt werden. Ebenso werden der Transport von Nährstoffen wie auch der Abtransport von Stoffwechselschlacken beeinträchtigt. Um den Energiebedarf decken zu können, erhöht der Körper seine Pulsfrequenz, was jedoch nicht unbegrenzt möglich ist. Als Folge davon übersäuert die Muskulatur, was dann Krämpfe und Überhitzungserscheinungen nach sich zieht.

Treten Krämpfe beispielsweise in der Wade auf, so können diese, bei entspannter Lagerung des Beines, durch Ziehen des Fußes in Richtung des Schienbeins, sodass die Wade gedehnt wird, sowie durch leichte Ausstreichungen meist wieder gelöst werden. Zu festes Ausstreichen, unkontrollierte und schnelle Bewegungen sowie energisches Schütteln der Wade können einen erneuten Krampf auslösen.

Bei Überhitzungserscheinungen, ob Hitzeerschöpfung oder einem Hitzeschlag, bei dem die Körpertemperatur unkontrolliert ansteigt, hat — noch vor allem anderen — der Ausgleich des Flüssigkeitsbedarfs stets absolute Priorität.

Neben dem Ausgleich des Flüssigkeitsbedarfs ist bei einem Hitzeschlag zusätzlich darauf zu achten, dass die betroffene Person durch eine schattige Lage, Erzeugung von Luftbewegung sowie Wasser gekühlt wird. Ebenfalls muss sofort ein Arzt oder Sanitäter hinzugezogen werden, der qualifizierte Maßnahmen ergreifen kann, um Folgeschäden am Gehirn und an anderen lebenswichtigen Organen zu verhindern.

Als eindeutige Symptome für einen Hitzeschlags sind gleichzeitig in Erscheinung tretende Verwirrung sowie Krämpfe — in schwerwiegenden Fällen auch komatöse Zustände — anzusehen. Die Schweißproduktion wird bei einem Hitzeschlag eingestellt. Trinkt die betroffene Person rechtzeitig, um ihren Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen, bis der Durst gestillt ist, so sind in solch einem Moment lediglich 50 Prozent des tatsächlichen Flüssigkeitsbedarfs gedeckt.

Wiegt eine Person beispielsweise 60 kg, ergibt sich bei einem Flüssigkeitsverlust von zwei Prozent des Gesamtkörpergewichts eine Schweißmenge von 1,2 Liter. Diese Schweißmenge wird beispielsweise während eines Athletik-Trainings bei einer Raumtemperatur von circa 18 Grad durchschnittlich während einer Stunde ausgeschwitzt.

Da der Körper durchschnittlich höchstens 15 ml Wasser pro Minute aufnehmen kann, ist es zu empfehlen, die Trainingsintervalle stets durch kleine Trinkpausen zu unterbrechen. Selbstverständlich sollte auch vor Beginn des Trainings ausreichend viel Flüssigkeit getrunken werden, da der Wasserbedarf während der Dauer des ersten Trainingsabschnitts gedeckt werden muss.

Dauern die Trainingsabschnitte jeweils 30 Minuten an, so sollte die getrunkene Wassermenge bei einem Körpergewicht von 60 kg nicht unter 450 ml liegen. Die überschüssige Wassermenge, welche nicht gleich vom Körper aufgenommen werden kann, sondern sich von Minute zu Minute jeweils um circa 15 ml dezimiert, wird trotz ihrer Leistungsminderung, welche sich durch ihr zusätzliches Gewicht ergibt, bis zu ihrer endgültigen Resorption als erforderlicher Ballast mitgeführt. Eine leistungsoptimalere Wasserversorgung kann also nicht praktiziert werden.

Da mit dem Flüssigkeitsverlust in Form von Schweiß, auch wichtige Mineralien ausgeschieden werden, ist gerade bei sportlichen Aktivitäten nicht nur das verlorengegangene Wasser, sondern auch der Bedarf an Elektrolyten dem Körper zurückzuführen. Entsprechend ist eine richtige Getränkewahl erforderlich. Darunter fallen unter anderem kohlensäurefreies Mineralwasser, isotonische Getränke sowie Schorlen.

Auf den Genuss von kohlensäurehaltigem Mineralwasser sollte während der Erfrischungspausen unbedingt verzichtet werden, da die Kohlensäure den Magen aufblähen würde und den Körper so unnötig belasten würde. Ebenfalls sollte von zuckerhaltigen Getränken möglichst abgesehen werden, da der Insulinspiegel durch sie schnell in die Höhe getrieben wird. Um dem raschen Anstieg von Insulin entgegenwirken zu können, würde der Körper wiederum Energie benötigen, die der sportlichen Leistung letztendlich fehlen würde. Um dem Körper einen wesentlichen Teil der verlorengegangenen Mineralien wieder zurückzuführen ist es auch möglich, nach Beendigung des Trainings ein bis zwei Äpfel zu verzehren.