Fachschulungen

Spezielle Konzepte, deren Ziel es ist, die Kompetenz im Selbstschutz sowie zum Schutz anderer herbeizuleiten und zu fördern, bietet die Kubayamashi-Do Körperschule mit ihren Fachschulungen. Im klassischen Aufbau werden dabei drei Leistungsstandards unterschieden:

  • In den Grundlagen-Lehrgängen sind die Schwierigkeitsgrade der zu vermittelnden Inhalte auf die Zielgruppe der Anfänger und anderen relativ unerfahrenen Personen ausgerichtet.

  • In den fortbildenden Lehrgängen besteht ein in der Gesamtstruktur wesentlich komplexerer Anspruch an das Umsetzungsvermögen der Teilnehmer.

  • Die Lehrgänge des oberen Leistungsstandards sehen die Weiterbildung erfahrener Teilnehmer vor, was die Auseinandersetzung mit Extremsituationen bedingt.

Unter diesen drei Prämissen werden in den Lehrgängen folgende Inhalte umgesetzt:

Stufe 1:
Rekapitulation von prinzipiellen Vorgehensweisen und praktischen Anwendungen anhand einfacher zuvor geübter Situationen.

Stufe 2:
Auseinandersetzung mit komplexeren Situationen, die einen mittleren Grad an eigenständigem taktischen und strategischen Handeln erfordern.

Stufe 3:
Bewältigung komplizierter Situationen, in denen die Probanden, trotz programmatischer „Irreführung“, und forciert gebildetem „Chaos“,, die Kontrolle über die Situation nicht verlieren dürfen.

Zur Gewährleistung der Realitätsbezogenheit werden sämtliche Praxisübungen — ob gegen Angriffe mit oder ohne Waffen — grundsätzlich in den drei folgenden Etappen vermittelt:

  • minutiöse Erfassung

  • Internalisierung durch Training

  • Verifizierung durch vereitelndes Wirken der als Aggressoren agierenden Übungspartner

Dementsprechend wird der Unterricht für Anfänger je Unterrichtseinheit gestaffelt strukturiert. Dabei erfolgen stets einsatzspezifische gymnastische Vorbereitungen, in deren Anschluss prinzipielle Vorgehensweisen zu verschiedenen Situationen der Überwältigung von Aggressoren vermittelt und routiniert werden. Folgend werden die Techniken in den Distanzkampf integriert, indem einer der Antagonisten nicht nur als Aggressor die Waffe führt, sondern auch alle anderen erdenklichen Möglichkeiten des Angriffs durch Hände und Füße in die Übung mit einbezieht.

Als abschließendes Instrument des Unterrichts von Anfängern werden unter realistischen Bedingungen erfolgende Simulationen durchgeführt. Diese werden digital gefilmt und anschließende analysiert. Hilfsmittel und forcierte Überraschungsmomente sorgen während der Simulationen dafür, dass der jeweilige Proband die Situation ausreichend intensiv erlebt, um gleiche Verhaltensmuster erkennbar werden zu lassen, wie er sie in einer tatsächlichen Situation offenbaren würde.

Die im unmittelbaren Anschluss an die Simulationen erfolgende Analyse der Videoaufzeichnungen findet gemeinsam mit allen Teilnehmern statt. Sie dient als bedeutende Grundlage zur Minderung und letztendlich zur Vermeidung von behebbarem Fehlverhalten. Dabei werden die verschiedenen Aspekte der psychosozialen Determination sowie potentielle Gefahren kenntlich gemacht. Dies stellt für die Teilnehmer nicht nur ein geeignetes Verfahren zur Selbstkontrolle dar, indem ihre unterschiedlichen Verhaltensweisen besprochen werden, sondern ermöglicht auch neben der richtigen Beurteilung der eigenen Verhaltensschwächen, die der anderen und bietet somit ein umfangreiches Spektrum an durch gruppendynamische Prozesse entstandenen Beispielsituationen, in die sich alle Teilnehmer ideal hineinversetzen können. Die Authentizität der erlebten Beispielsituationen sorgt dabei für einen bestmöglichen Lerneffekt bei den Teilnehmern.

Für Fortgeschrittene variieren die Aufgabenstellungen zwischen den drei verschiedenen Etappen, sodass die Teilnehmer ihre Fähigkeit ausprägen, verschiedene Einsatzmöglichkeiten und Taktiken frei zu kombinieren. Dabei wird nicht nur der Unterschied der verschiedenen Einsatzmöglichkeiten vermittelt (beispielsweise gegen eine Hiebwaffe im Gegensatz zu einer Stichwaffe), sondern auch die angemessene Vorgehensweise in den verschiedenen Situationen herausgebildet.

Erfahrene Teilnehmer werden in der Bewältigung multiaggressiver Konfrontationen geschult, bei denen nicht nur mehrere Kontrahenten gleichzeitig auftreten, sondern auch die Erfordernis, nahezu zeitgleich verschiedene Einsatzmöglichkeiten — ob gegen bloße Hände oder gegen verschiedene Arten von Waffen — zum Tragen kommen zu lassen. Die Optimierung der Kontrolle über diese Art der Situation ist dabei die wesentliche Aufgabe, die es zu erfüllen gilt.